Sensory Play: Die Welt mit allen Sinnen begreifen
Donnerstagmorgen in der Inklusiven Kinderkrippe Mittendrin. Der Gruppenraum ist kaum wiederzuerkennen. Wo sonst Bausteine und Bilderbücher liegen, sind heute Matsch-Tische aufgebaut. Kleine Hände graben im Sand und füllen Wasser mit verschiedenen Werkzeugen um.
Mittendrin: Luisa Szklarz. Die angehende Erzieherin verbringt ihr Anerkennungsjahr in unserer Einrichtung – und hat ihre Facharbeit einem Thema gewidmet, das wie gemacht ist für neugierige Kinderhände: Sensory Play, das spielerische Erleben mit allen Sinnen.
Jeden Donnerstag entsteht eine neue Erlebniswelt. Mal geht es – wie heute – ans „Meer“, mal in den „Schnee“, dann wieder „auf den Bauernhof“. Dabei kommen ganz unterschiedliche Materialien zum Einsatz – beispielsweise Spiel-Schaum, Therapie-Bohnen oder kinetischer Sand. Dazu Pipetten, Pinzetten und Schöpfwerkzeuge. Und das Wichtigste: Kinder, die bereits jede Menge Ideen haben, was sie damit anstellen möchten.
Was wie ein buntes Spiel wirkt, hat eine klare pädagogische Grundlage. „Sensory Play fördert die Wahrnehmung, Sprache, Konzentration und Feinmotorik. Es zeigt zudem starke Parallelen zur Montessori-Pädagogik – durch seinen kindzentrierten, erfahrungsbasierten Ansatz. Ich selbst, halte mich im Hintergrund. Erst wenn es nötig ist, gebe ich Impulse“, erklärt Luisa. Die Kinder dürfen matschen, klecksen, verteilen. Auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf – von denen es drei in der Gruppe gibt – profitieren. Denn Sensory Play kennt keine sprachlichen Barrieren, keine Normen. Nur Erleben. Anfassen. Staunen.
„Luisa bringt eine wunderbare Mischung aus Wissen, Kreativität und Feingefühl mit. Mit ihren Ideen schafft sie Raum für echtes, lebendiges Lernen“, so Krippenleitung Simone Jehl. Und auch die Kinder freuen sich auf die Donnerstage, wenn sie wieder nach Herzenslust matschen dürfen.